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Tagesablauf in der Demenz WG

Tagesablauf in der Demenz WG

Der Tagesablauf in einer Demenz Wohngemeinschaft wird hier im Folgenden zusammengefasst, um insbesondere den Angehörigen und Außenstehenden einen Einblick in den Tag in einer Demenz Wohngemeinschaft zu geben. 

Der Tagdienst startet um 8 Uhr morgens und endet um 20 Uhr abends.

Morgens stehen vier wichtige Blöcke in der Demenz Wohngemeinschaft im Vordergrund: die große Grundpflege der Bewohner, die Pflege der Bewohnerzimmer, das Frühstück sowie die Medikamentengabe.

Große Grundpflege der Bewohner

Je nach Bedürfnis des Bewohners sollte jeder Bewohner täglich duschen. Falls der Bewohner jedoch keine Dusche wünscht, erfolgt eine tägliche Grundpflege am Waschbecken. Es wird Wert daraufgelegt, dass Bewohner täglich saubere und frische Kleidung anziehen. Beim Anziehen wird der Bewohner miteinbezogen und darf die gewünschte Kleidung auswählen. D.h. wenn Klaus lieber ein Hemd anziehen will, kann er dies gerne tun und wenn Hildegart Lust hat sich dienstags schick zu machen, kann sie das natürlich gerne machen.

Auch bettlägerige Bewohner werden selbstverständlich täglich gewaschen und erhalten frische Kleidung.

Zur Morgenroutine in der Demenz Wohngemeinschaft gehören darüber hinaus der Toilettengang, die Mundpflege und Zahnreinigung sowie individuelle Bedürfnisse des Bewohners wie z.B. Haare kämmen, rasieren.

Pflege der Bewohnerzimmer

Die Betten der Bewohner werden an den, von der Teamleitung, vorgegebenen Tagen frisch bezogen. Jeden Tag werden die Zimmer in der Demenz Wohngemeinschaft aufgeräumt, die verschmutzte Wäsche eingesammelt und in den Wäschekorb gelegt sowie die Fenster geöffnet und gelüftet. Zwei Mal wöchentlich werden die Zimmer der Bewohner gewischt.

Frühstück

Die Frühstückszeit ist von 8 bis 10 Uhr morgens.

Hierbei wird der Tisch gedeckt. Nach Fähigkeiten und Motivation der Bewohner werden die Bewohner beim Tisch decken miteinbezogen. Die Bewohner werden von den Betreuern zum Frühstückstisch begleitet und man achtet auf individuelle Vorlieben des Bewohners (z.B. Anne mag Rührei und Karl liebt Erdbeermarmelade). Frischen Kaffee und Saft gibt es für die Bewohner immer.

Die kognitiven Fähigkeiten und Selbstständigkeit werden gefördert, indem Bewohner die Möglichkeit haben sich ihre Brote/ Brötchen selbst zu schmieren. Für diejenigen, die nicht selbstständig dazu in der Lage sind, erledigen das die Betreuer für einen.

Beim Frühstück sind die Pflegefachkräfte stets anwesend, setzen sich zu den Bewohnern an den Frühstückstisch, führen Gespräche und sind für die Bewohner da. Beim Abräumen werden die Bewohner miteinbezogen, sofern sie können. Und wenn sie nicht können oder wollen, ist es auch vollkommen in Ordnung. Dann übernehmen das die Betreuer.

Mittag

Gegen 12 – 13 Uhr gibt es Mittagessen in der Demenz Wohngemeinschaft. Nach Fähigkeiten und Motivation der Bewohner werden auch hier die Bewohner in die Vorbereitung der Mahlzeit einbezogen. Es werden konkrete Aufgaben, wie z.B. Kartoffeln schälen, Tisch decken, Salat zubereiten, etc. verteilt. Jeder so wie er kann und wie er möchte.

Das Mittagessen findet gemeinsam statt. Man sitzt in der Runde beieinander, geniesst das leckere Essen und plaudert ein wenig.

Ebenso wie beim Frühstück werden die Bewohner beim Abräumen mit einbezogen, sofern sie können und mögen.

Nachmittag

Nach dem Mittagessen stehen die aktive Betreuung und Förderung der kognitiven Fähigkeiten im Vordergrund.

Hier wird in der Demenz Wohngemeinschaft gemeinsam gesungen, getanzt, Spiele gespielt, Gymnastikübungen oder Gedächtnistrainingsübungen ausgeführt. Es wird das gemacht wozu die Bewohner Lust haben und wobei Sie sich gut fühlen. Und es muss auf keiner aktiv mitmachen. Beispielsweise hört sich Edeltraud 5 Tage hintereinander das neue Lied der Bewohner an bevor sie sich traut am 6. Tag mitzusingen.

Bei schönem Wetter wird ein Spaziergang unternommen. In dieser Zeit widmen sich die Pflegefachkräfte voll und ganz der Unterhaltung der Bewohner. Der Kreativität und Fantasie sind keine Grenzen gesetzt- Priorität ist das, worauf die Bewohner Lust haben.

Wenn die Bewohner nach dem Essen versorgt sind und gegebenenfalls einen Mittagsschlaf machen, Besuch haben, oder anderweitig beschäftigt sind, ist reichlich Zeit um die Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen in den Leistungsnachweisen zu tätigen.

In der Zeit von 15 Uhr – 15.30 Uhr wird Kaffee und Kuchen oder eine andere Art von Nachspeise serviert. Wie auch beim Frühstück und beim Mittagessen werden die Bewohner hier auch mit einbezogen. Diejenigen, die Hilfestellung benötigen, werden von den Pflegefachkräften unterstützt. Diese Zeit wird besonders gerne für Gespräche genutzt, insbesondere um den Tag zu reflektieren.

Abend

In der Zeit von 18 Uhr – 19 Uhr gibt es Abendessen. Danach erfolgt bei Bedarf die kleine Grundpflege. Falls der Bewohner bereits müde ist, oder Hilfestellung bei der abendlichen Körperpflege wünscht, wird dabei unterstützt. Eine kleine Grundpflege wird in jedem Fall vor dem zu Bett gehen durchgeführt.

Der Nachtdienst startet um 20 Uhr abends und endet um 8 Uhr morgens.

Die Bewohner werden bis zur Nachtruhe betreut. Man schaut gemeinsam etwas fern, führt Gespräche, trinkt warme Milch oder einen Tee und lässt den Tag ruhig ausklingen. Gemütlich auf der Couch im Wohnzimmer, bei einem Brettspiel am Tisch oder einfach mit einem guten Buch, was vorgelesen wird.

Wenn die Bewohner im Bett sind, werden die Wäschekörbe geleert, die Wäsche gewaschen und getrocknet. Die Badezimmer und sanitären Anlagen werden gereinigt und desinfiziert und ebenso die Gemeinschaftsbereiche der Bewohner.

Neben den täglichen Aufgaben gibt es auch Wochenaufgaben in der Demenz Wohngemeinschaft.

Jeden Sonntag wird ein Beschäftigungsplan erstellt.

Am Wochenende wird auch ein Speiseplan erstellt. Dieser ist eine ganze Woche, d.h. von Dienstag bis Montag gültig. Die Bewohner haben natürlich Mitspracherecht und äußern ihre Wünsche. Der Großeinkauf dafür erfolgt am Montagnachmittag. Kleinere Einkäufe werden zwischendurch in kleinen Gruppen mit den Bewohnern erledigt.

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