Grundpflege

Die große morgendliche Grundpflege bei einem voll dementen Bewohner

Hier erhalten Sie einen Einblick in die Grundpflege bei einem Bewohner, der sich im fortgeschrittenen Stadium einer demenziellen Erkrankung befindet.

  • Der Bewohner wird am Morgen von der Pflegekraft beim Aufstehen unterstützt, ins Bad begleitet und auf zur Toilette gebracht. Die Kleidung, welche der Bewohner an dem Tag tragen möchte, hat die Pflegekraft schon im Vorfeld zurechtgelegt.
  • Im Anschluss wird die Nachtwäsche ausgezogen und der Bewohner zur Körperpflege vor dem Waschbecken auf einen Duschstuhl gesetzt.
  • Die Pflegekraft wäscht dem Bewohner den Körper und informiert ihn zu jeder Zeit was sie gerade tut, damit der Bewohner zu keiner Zeit unvorbereitet berührt wird.
  • Nach der körperlichen Grundpflege wird der Bewohner nun noch abgetrocknet, wenn nötig eingecremt sowie vollständig angekleidet.
  • Zuletzt werden dem Bewohner die Zähne geputzt, die Harre frisiert und sowie nach Bedarf eine Rasur durchgeführt.
  • Der Bewohner wird nun von der Pflegekraft zum Frühstück begleitet und an den Tisch gesetzt.

Die morgendliche große Grundpflege eines Bewohners mit anfänglicher Demenz

Im Gegensatz zu dem oben beschriebenen Fall, läuft die morgendliche Grundpflege bei einem Bewohner mit anfänglicher Demenz etwas anders ab.

  • Die Bewohner unserer Demenz WG dürfen so lange schlafen, wie lange sie mögen. Die Bewohner mit anfänglicher Demenz werden zur großen morgendlichen Grundpflege ins Bad begleitet. Zuvor wird gemeinsam die Alltagskleidung dem Wetter entsprechend ausgesucht, welche dann mit ins Bad genommen wird.
  • In der Regel geht der Bewohner im Beisein der Pflegekraft zur Toilette.
  • Im Anschluss erfolgt die große Grundpflege ohne Duschen, welche unter Anleitung wie folgt durchgeführt wird:
  • Das ausziehen der Nachtwäsche
  • Durch das Anreichen eines Waschlappens wird der Bewohner angeleitet zuerst sein Gesicht zu waschen, dann den vorderen Oberkörper (bei Frauen auch unter der Brust) sowie die Achseln und Arme.
  • Der Rücken wird von der Pflegekraft gewaschen und abgetrocknet sowie eingecremt.
  • Der Bewohner trocknet sich nun den vorderen Oberkörper selbständig ab und cremt sich diesen auch ein.
  • Bei den männlichen Bewohnern erfolgt nun noch die tägliche Rasur und zum guten Schluss etwas Aftershave und Deodorant, bevor der Oberkörper wieder ankleidet wird.
  • Zur Intimpflege wird dem Bewohner ein neuer Waschlappen gereicht.
  • Nun erfolgen das Abtrocknen und auch das Anziehen.
  • Zuletzt werden dem Bewohner seine Zahnputzutensilien gereicht und darauf geachtet, dass die Zahnpflege gründlich und überall erfolgt.
  • Dem Bewohner wird der Kamm oder die Bürste zum Frisieren der Haare gereicht.
  • Der Bewohner wäscht sich nun noch seine Hände, trocknet sich ab und cremt sich Gesicht und Hände ein und wird nun zum Frühstück begleitet.

Betreuungsangebote der Demenz Wohngemeinschaft

In unseren Demenz- Wohngemeinschaften ist das Betreuungsangebot vielseitig. Hier ist ein kleiner Einblick in die Spiele, welche wir gerne mit den Bewohnern spielen und insbesondere trotz der dementiellen Erkrankungen von vielen Bewohnern gerne gespielt werden.

  • Mensch ärgere dich nicht
  • Memory
  • Gedächtnistraining
  • Basteln
  • Bilder kneten
  • Malen auf Leinwand
  • Ausmalen von Vordrucken
  • Buchstabensalat
  • Stadt-Land-Fluss im Kopf
  • Singen und Tanzen
  • Bingo
  • Puzzeln
  • Bewegungsspiele (beispielsweise mit einem Ball oder Ballon)
  • Galgenmännchen
  • Wahrnehmungsspiele
  • Rollenspiele
  • Kegeln
  • Domino
  • Bauen mit großen Duplo Steinen
  • Alle Vögel fliegen hoch
  • Was ist es? (Schmecken, Fühlen, Riechen)
  • Wort-Reim-Spiele
  • Liederraten
  • Pictionary

Aber nicht nur Spiele gehören zu unserm Betreuungsangebot. Daneben werden unsere Bewohner auch gerne unter anderem mit Folgendem beschäftigt:

  • Entspannungsnachmittage (Beauty sowie Massage)
  • Gemeinsames Gestalten der WG zu Feierlichkeiten wie Geburtstagen, Weihnachten oder Ostern
  • Biografie- Nachmittage
  • Kreuzwort rätseln
  • Kinonachmittage
  • Geschichten erzählen
  • Salzteig gestalten
  • Wunschnachmittage
  • Gemeinsames Backen (insbesondere zu Geburtstagen oder Weihnachten)
  • Feste feiern (Karneval, Weihnachten, Ostern, Geburtstage, Tanz in den Mai etc.)

Wir gestalten unsere Leinwand – Malangebot für unsere Demenz Bewohner in der Demenz- WG

Wie läuft ein kleines Projekt in unserer Demenz-WG wie z.B. ein Malangebot in Form von Gestaltung einer Leinwand ab? Hier erhalten Sie einen kleinen Einblick:

  • Das Pflegepersonal stellt im Vorfeld alles was benötigt wird auf dem Tisch im Gemeinschaftsbereich der Demenz- WG zurecht
  • Unterschiedlich große Leinwände und unterschiedliche Pinsel werden bereitgelegt, damit für jeden Bewohner etwas dabei ist. Besonders gut in der Hand liegen dicke und dünne Buntstifte, Wasserfarben und Acrylfarben. Aber auch Wachsmalblöcke werden gern benutzt. Dinge wie zum Beispiel bunte Federn, kleine Steine, Glitzer, Watte, Stempel, Schwämme, aber auch verschiedene Dekoartikel sind auch immer hilfreich, um etwas Kreatives zu schaffen. Kleber und Schere dürfen nicht fehlen.
  • Nachdem die Bewohner an den Tisch geholt wurden, wird das Betreuungsangebot vorgestellt und mit den Bewohnern zusammen durchgesprochen, um vorab ein paar Ideen zu sammeln, wie man die Leinwand gestalten könnte
  • Selbstverständlich entscheidet jeder Bewohner für sich, was aus seiner Leinwand wird. Unterstützung wird seitens der Betreuungskraft gegeben, damit das gewünschte umgesetzt werden kann und falls eine natürliche Einschränkung der motorischen Fähigkeiten des Bewohners das nicht mehr ganz selbstständig zu lässt.
  • Es gibt auch Situationen, in welchen ein Bewohner der Demenz- WG mal so gar keine eigene Idee hat, was gemalt oder gebastelt werden könnte. Hier ist es dann in den meisten Fällen ganz hilfreich einfach kurz gemeinsam mit dem Bewohner in seine Vergangenheit zu reisen, um ihn daran zu erinnern, was er früher einmal gerne mochte. Zum Beispiel bestimmte Blumen, das Meer, den Himmel, aber auch Autos oder Häuser sowie Tiere und viele andere Dinge. Kleine Gedankengänge motivieren unsere Bewohner dazu, einfach etwas Buntes zu malen oder zu gestalten.
  • Wichtig ist es am Ende des Angebotes jedes Werk mal anzusprechen und den Bewohner erzählen lassen, was er kreiert hat. Denn oftmals ist es so, dass niemand außer er selber etwas Eindeutiges in dem Bild erkennen kann. Denn bei jedem ist die Wahrnehmung anders.
  • Alle Werke werden gemeinsam mit den Bewohnern in der Demenz- WG aufgehängt.
  • Bei jeder Betreuungszeit ist es von großer Bedeutung, immer die Augen bei jedem Bewohner zu haben, damit nicht versehentlich Farbe, Kleber oder irgendwelche Kleinteile in den Mund genommen werden.

Wie spielen wir Memory mit den Bewohnern der Demenz WG

  • Zum Memory spielen in der Demenz- WG empfiehlt es sich, eine kleine Gruppe von drei Bewohnen plus Pflegekraft zu bilden, damit die Spielrunde nicht zu lange dauert. Denn je mehr Mitspieler es gibt, umso länger muss jeder warten, bis er dran ist. Das würde die Ungeduld fördern und für Unruhe und Unmut bei den Bewohnern der Demenz- WG sorgen.
  • Als Nächstes suchen wir gemeinsam 15 Bildpärchen aus, mit denen wir spielen möchten. Diese werden gut gemischt umgekehrt auf dem Tisch verteilt, so dass jeder gut drankommen kann und alle einen guten Blick auf die Karten haben.
  • Der erste Spieler deckt nun zwei Karten auf und sagt was für ein Motiv darauf zu sehen ist, damit auch jeder Mitspieler weiß, wonach gesucht wird. Sollte der Glücksfall eingetroffen sein und die ersten zwei Karten ergeben ein Pärchen, darf der Spieler sich das Pärchen nehmen und zwei neue Karten aufdecken. Sind diese Karten nicht identisch, deckt er nun eine Karte seiner Wahl wieder zu und der nächste Spieler ist an der Reihe. Dieser deckt aber nur eine Karte auf. Ist es die Gleiche wie die Karte, die der vorangegangene Mitspieler aufgedeckt hat, darf er das Pärchen für sich nehmen. Ist die Karte nicht die Gleiche, muss die Karte des zweiten Spielers wieder zugedeckt werden. So geht es dann Reihum immer weiter, bis alle Paare gefunden wurden.
  • Zu guter Letzt werden noch die Paare der einzelnen Spieler gezählt, um den Gewinner zu bestimmen.
  • Dass wir zu Beginn des Spieles schon direkt eine Karte aufdeckt lassen dient dazu, dass es einfacher ist, nach nur einer Karte zu suchen als sich immer direkt zwei unterschiedliche Motive zu merken. Es ist einfacher ein Bild vor Augen zu haben und dieses mit jeweils einer neu aufgedeckten Karte zu vergleichen. Die Bewohner der Demenz- WG werden somit nicht überfordert und können sich gut orientieren. Auch dass das aufgedeckt Motiv immer mit Namen genannt wird, dient gleichzeitig als Stütze und fördert das Gedächtnistraining.

Stadt-Land-Fluss im Kopf spielen mit den Bewohnern der Demenz WG

Hier erhalten Sie eine Spielanleitung für ein weiteres Spiel, welches sehr gerne von unseren Bewohnern gespielt wird- Stadt-Land-Fluss im Kopf

  • Hierzu setzen wir uns mit allen Bewohnern der Demenz WG gemeinsam an unseren großen Esstisch oder gehen auch sehr gerne dafür in gemütlicher Runde auf den Balkon.
  • Die Kategorien, die wir zum Spielen nutzen, sind: Stadt, Land, Fluss, Beruf, Frauennamen, Männernamen, Farben, Obst, Gemüse und Tiere.
  • Es geht reihum. Der erste Mitspieler sucht sich den ersten Buchstaben aus und sagt diesen laut das ihn jeder gut verstehen kann.
  • Nun nennt er auch die erste Stadt, die mit diesem Buchstaben, beispielsweise A, beginnt.
  • Es geht weiter und jeder Spieler sagt nacheinander eine Stadt, die mit A beginnt, auf. Natürlich kommt es auch mal vor, dass mehrmals die gleiche Stadt genannt wird, was wir auch so stehen lassen. Somit wird dem Spieler ein gutes Gefühl vermittelt. Wenn wir merken, dass nur noch die gleichen Städte genannt werden, geht es weiter zum nächsten Begriff. Jeder Mitspieler kommt in jeder Kategorie mehrfach dran. Kleine Gedenkanstöße werden von uns gegeben, wie zum Beispiel an das Mittagessen erinnern oder auf einen Familienangehörigen lenken, auf Urlaube anspielen und das Erfragen des Lieblingstieres helfen dem Mitspieler dabei, neue Begriffe zu finden.
  • Am Ende des Spieles ist nicht wichtig, dass die Bewohner viele richtige Begriffe genannt haben, sondern dass sie sich an viele Dinge zurückerinnern konnten und dazu vielleicht noch etwas erzählt haben.

Tätigkeiten einer Pflegehilfskraft in der Demenz WG

Die Tätigkeiten einer Pflegehilfskraft in der Demenz WG setzen sich wie folgt zusammen:

 Gemeinsam mit der Fachkraft wird die morgendliche Grundpflege der Bewohner durchgeführt. Das bedeutet, dass der Bewohner entweder unter Anleitung im Bad versorgt wird der auch eine komplette Grundpflege durch die Pflegekraft gemacht wird- je nach Stadium der demenziellen Erkrankung.

Hierbei ist es wichtig mit den noch vorhandenen Ressourcen des Bewohners zu arbeiten, damit diese auch noch möglichst lange erhalten bleiben. Es ist wichtig, immer mit der zu pflegenden Person zu sprechen und stets den nächsten Schritt zu erläutern. Zum Beispiel beim Reichen des Waschlappens sollte erwähnt werden, was jetzt gewaschen werden soll. Oder durch das Reichen der Zahnbürste ist darauf aufmerksam zu machen, dass nun die Zähne geputzt werden. Darüber hinaus ist besonders wichtig, den Bewohner zu keiner Zeit aus den Augen zu lassen, um etwaige Verletzungen auszuschließen und sicher zu gehen, dass der Bewohner richtig versorgt ist.

Bei einem Bewohner mit ausgeprägter Demenz, d.h. im fortgeschrittenen

Stadium der Erkrankung, wird die Grundpflege durch die Pflegekraft komplett übernommen, da diese vom Bewohner nicht mehr selbstständig zu bewerkstelligen ist. Aber auch hier ist es wichtig, die ganze Zeit mit dem Bewohner zu sprechen und immer zu erklären, was der nächste Schritt ist. Somit wird sichergestellt, dass der Bewohner nicht unvorbereitet berührt wird.

Des Weiteren wird das Frühstück, das Mittagessen und auch das Abendbrot gemeinsam zubereitet und bei Bedarf auch das Essen angereicht sowie beim Essen Hilfestellung geleistet.

Auch zählen gemeinsame Toilettengänge mit den Bewohnern zu den Aufgaben einer Pflegehilfskraft in der Demenz- WG.

Darüber hinaus müssen die Zimmer der Bewohner gereinigt und aufgeräumt werden, sowie die Wäsche zum Waschen gebracht werden.

Es werden gemeinsame Aktivitäten mit den Bewohnern unternommen.

Ganz wichtig ist, egal was gerade gemacht wird, der Bewohner mit seinen Bedürfnissen immer an erster Stelle steht und zu keiner Zeit aus den Augen gelassen werden darf.

Ein freundlicher, herzlicher und kompetenter Umgang mit dem Bewohner ist ein essentieller und wichtiger Faktor.

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