Demenz WG Mühlheim an der Ruhr - Pflegedienst für Demenz
Unsere Demenz WG Mülheim an der Ruhr - Ihr neues Zuhause!
In unseren Demenz-WG´s leben vorrangig Senioren mit einer demenziellen Erkrankung zusammen. Wir bieten den Senioren ein neues Zuhause in einer familiären Umgebung und zudem werden sie von uns, dem Fachpflegedienst für Demenz, rund um die Uhr liebevoll betreut. Die Fachpflegekräfte sind 24 Stunden am Tag in der Demenz- WG und umsorgen und betreuen die Senioren, inwieweit diese es benötigen. Unser Konzept basiert auf dem Ansatz, die Senioren individuell nach ihren Bedürfnissen zu betreuen und sie stets mit dem nötigen Respekt und Wertschätzung zu behandeln. Dadurch wird ein stabiles Wohnumfeld sowie eine angenehme und warme Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen, welche den Bewohnern Stabilität und vor allem Sicherheit geben. Darüber hinaus findet bei uns ein lebendiger Austausch zwischen allen an der Betreuung Beteiligten Personen statt- zum Wohle unserer Senioren, weil wir für sie das Beste wünschen, sie bestmöglich betreuen und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen möchten.
Wir sind mit unseren Demenz- WG´s im Ruhrgebiet an den Standorten Essen, Herten sowie Oberhausen vertreten und wachsen stetig.
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Unsere Demenz Wohngemeinschaften - Demenz WG in Mülheim an der Ruhr
Der richtige Zeitpunkt für den Einzug in eine Demenz Wohngemeinschaft - Demenz WG Mülheim an der Ruhr
Viele Angehörige fragen, wann der richtige Zeitpunkt für den Einzug sei und ob die Form der Betreuung das Richtige für den Betroffenen ist. Der Vergleich zum Altenheim steht immer im Raum.
Eines ist hier festzuhalten: In den Demenz Wohngemeinschaften arbeiten ausgebildete und examinierte Pflegefachkräfte, d.h. medizinisch betrachtet stehen wir dem klassischen Altenheim in nichts nach. Im Gegenteil, wir verfügen über einen besseren Personalschlüssel und haben mehr Personal für weniger Bewohner. Im Altenheim muss sich eine Pflegefachkraft um 30 und mehr Bewohner kümmern, bei uns in den Demenz Wohngemeinschaften kümmert sich eine Pflegefachkraft um 5 oder 6 Bewohner. Somit können wir uns intensiver den Bedürfnissen der Bewohner widmen.
Darüber hinaus arbeiten wir nach dem Betreuungsprinzip, d.h. wir versorgen die Bewohner medizinisch, sie erhalten Mahlzeiten und darüber hinaus betreuen wir die Bewohner und beschäftigen uns intensiv mit ihnen. Und dieser Faktor ist besonders für Menschen mit einer demenziellen Erkrankung von großer Wichtigkeit.
Wann der richtige Zeitpunkt für den Einzug ist, lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten.
Denn dies ist zum einen von dem gesundheitlichen Zustand des neuen Bewohners abhängig, aber auch persönliche Umstände sollten mit in diese Entscheidung einbezogen werden.
Viele Bewohner haben sich mit ihren Angehörigen, Monate früher, bevor es zum tatsächlichen Umzug kam, die Demenz Wohngemeinschaften angeschaut und sich ein Bild von den Zimmern, Gemeinschaftsräumen und der medizinischen Betreuung gemacht. Man hatte sich innerlich schon dafür entschieden, aber der Schritt in den neuen Lebensabschnitt, das Loslassen des geliebten Angehörigen fiel sowohl den Angehörigen als auch dem künftigen Bewohner sichtlich schwer.
Grundsätzlich kann man sagen: Je eher, umso besser. Denn ein Pflegegrad wird für die Aufnahme in einer Demenz Wohngemeinschaft nicht benötigt.
Auch wenn die demenzielle Erkrankung erst in einem frühen Stadium ist, kann sich die Lage schnell verschlechtern. Und auch wenn der Erkrankte zunächst nicht auf viel Hilfe angewiesen ist, hat er in der Regel nicht so einen durchgeplanten Tagesablauf, wie er in den Wohngemeinschaften angeboten wird. Auch sind die Möglichkeiten zuhause begrenzt- in den Wohngemeinschaften kann man mit Gleichgesinnten viel Zeit verbringen, musizieren, basteln, spazieren gehen, kochen, Spiele spielen. Das sind alles Sachen, die man zuhause nicht direkt im Sinn hätte.
Und warum sollte man warten, bis der Zeitpunkt kommt, an dem die Angehörigen es nach Jahren der Pflege nicht mehr stemmen können, weil sie sich mit der Betreuung übernehmen und es zeitlich nicht mehr schaffen, den Vater oder die Mutter zu pflegen, dem eigenen Job nachzugehen und zugleich noch sich um die eigene Familie und die Kinder zu versorgen!?
Oder noch schlimmer: Möchte man so lange warten, bis etwas passiert? Beispielsweise das Vergessen des Topfes auf dem Herd oder ein Alleingang in den Park und der Erkrankte findet den Weg nicht mehr nach Hause. Hier gefährdet sich der Erkrankte selbst und auch Fremde.
Warten Sie also nicht zu lange. Trotz der Erkrankung ist das Leben lebenswert und das Leben in der Demenz- Wohngemeinschaft bietet Schutz, Sicherheit und ein schönes Wohnumfeld mit Gleichgesinnten. Und das Gefühl werden Sie direkt erleben, wenn Sie unsere Demenz- Wohngemeinschaften besuchen.
Darüber hinaus rund um die Uhr eine medizinische Versorgung. Und für die Angehörigen bietet es auch Vorteile. Sie können die geliebten Familienmitglieder besuchen, wann immer sie mögen und an ihrem Leben weiterhin teilhaben, sich aktiv einbinden. Gleichzeitig werden sie entlastet, weil sie ihre geliebten Familienmitglieder in gute Hände gegeben haben. Worauf dann noch warten?!
Philosophie
Würdevoll leben
Jedes Individuum hat unterschiedliche Vorlieben und Bedürfnisse. Jeder Mensch ist individuell, dennoch definiert er sich durch soziale Beziehungen sowie das Leben in Gemeinschaften. An Demenz erkrankte Menschen haben spezielle Bedürfnisse. Starre Abläufe und Strukturen gehören nicht dazu. Darauf gehen wir, das Team des Fachpflegediensts, besonders intensiv ein. Denn gemäß unserer Philosophie, die in unseren Demenz Wohngemeinschaften gelebt wird, wird weitestgehend auf starre Regeln und Vorschriften verzichtet. Das Leben in unseren Demenz-Wohngemeinschaften zeichnet sich dadurch aus, dass wir dem Bedürfnis nach Individualität ein hohes Maß an Aufmerksamkeit schenken. Wir ermöglichen den Bewohnern stets den größtmöglichen Freiraum. Ob sie sich in die eigenen vier Wände zurückziehen möchten oder den ganzen Tag mit der Gemeinschaft verbringen möchten, kann durch die Bewohner nach deren persönlichem Gemütszustand entschieden werden.
Unsere Philosophie ist es, dass unsere Bewohner auch trotz ihrer Erkrankung würdevoll den Lebensabend genießen können- ohne zu vereinsamen und die Lebenslust zu verlieren.
Die Selbstbestimmtheit nicht untergraben
Jedes Individuum strebt nach Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Sei es das eigene Leben gestalten, sei es wichtige Entscheidungen im Leben selbst zu treffen. Wir, das Team des Fachpflegedienstes, fördern das Bedürfnis nach Selbstbestimmung unserer Bewohner der Demenz Wohngemeinschaften, indem wir sie so selbstständig und selbstbestimmt wie es nur umsetzbar ist, sein lassen. Dort, wo Hilfestellungen benötigt werden, sind wir stets da, stehen zur Seite und bieten moralische sowie medizinische Unterstützung an. Wir gehen individuell auf die Bedürfnisse unserer Senioren ein und schaffen ihnen innerhalb der Wohngemeinschaften ein „Zuhause-Gefühl“ und eine sichere Umgebung, in der sie sich leicht zurechtfinden und geborgen fühlen.
Das Leben in den Demenz Wohngemeinschaften entspricht einer Art familiären Zusammenlebens. Bloß dass es auch noch eine medizinische Versorgung on top gibt. Es wird ein Rahmen geschaffen, in der 10 bis 12 Gleichgesinnte und Gleichaltrige in einer Gruppe zusammenleben und den Alltag weitestgehend gemeinsam bestreiten. Gerade diese Alltagsstrukturen geben den Bewohnern Halt und Sicherheit. Und darauf legen wir größten Wert, dies mit unserem Konzept zu erreichen. Damit sich unsere Bewohner ein Stückchen Zuhause mitbringen können, dürfen sie bei der Einrichtung ihres Zimmers selbst oder gemeinsam mit ihren Angehörigen entscheiden und dürfen dieses mit persönlichen Erinnerungsgegenständen ausstatten.
Fähigkeiten fördern & auf Beschäftigung fokussieren
Bei Senioren, die eine demenzielle Erkrankung haben, zeigen sich Defizite auf sozialer, kognitiver und emotionaler Ebene. Das bedeutet aber nicht, dass all ihre Fähigkeiten verloren gehen. Weiterhin besitzen sie viele Kompetenzen, welche nicht durch die demenzielle Erkrankung beeinträchtigt wurden. Wir, das Team des Fachpflegedienstes, fokussieren uns darauf gerade diese verbliebenen Fähigkeiten möglichst zu fördern, um die durch die Erkrankung entstandenen Defizite zumindest ein wenig „auszugleichen“. Daher fördern wir unsere Bewohner, indem wir sie beschäftigen. Denn Beschäftigung schützt vor Einsamkeit. Sie reaktiviert und aktiviert vertraute Handlungen wie das Singen oder Backen. Des Weiteren trainiert sie die von Bewohner zu Bewohner vorhandenen Fähigkeiten und gibt ihnen eine feste Struktur sowie Halt im Alltag. Das sorgt in den meisten Fällen für gute Laune, für Abwechslung sowie Lebensfreude. Beschäftigung stärkt das Selbstvertrauen des Bewohners- und genau darauf fokussieren wir uns. Dies gibt Ihnen Vertrauen und verstärkt das Gefühl noch etwas leisten zu können.
Demenz
Ambulanter Pflegedienst
Demenz & WG
Eine Demenz- WG ist eine sehr gute Alternative, wenn man sich nicht die Unterbringung im Altenheim vorstellen kann, und auch keine Möglichkeit hat von einem Angehörigen rund um die Uhr betreut zu werden.
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Fragen & Antworten
Leben in einer Demenz-Wohngemeinschaft
Demenziell erkrankte Menschen brauchen ein überschaubares Umfeld, eine individuelle Betreuung und die Möglichkeit, sich richtig zu Hause zu fühlen. Aber was genau ist denn der Unterschied dieser alternativen Wohnform der Demenz- Wohngemeinschaften zur herkömmlichen Pflege in einem Heim? Es gibt viele Menschen, die sich noch keine Gedanken über alternative Wohnformen für Menschen mit Demenz gemacht haben. Das Leben in betreuten Wohngemeinschaften ist eine attraktive Alternative zum Leben in einem Heim oder in einer anderen klinischen Einrichtung. Man erhält in unseren Demenz- Wohngemeinschaften durch ständig geschulte Mitarbeiter sowie Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen Fachkraft, Hilfskraft, Therapeuten, auch eine professionelle Versorgung, was das Medizinische und Pflegerische betrifft. Im Gegensatz zum Alten- oder Seniorenheim, wo der Personalschlüssel 1:20 ist, bieten wir unseren Bewohnern eine deutlich bessere Alternative. Denn bei uns kümmert sich eine Person um maximal 5-6 Bewohner.
Besonders wichtig ist jedoch die individuelle Versorgung rund um die Uhr in der Gemeinschaft und ein “Zuhause-Gefühl”. Und genau das kann nur erreicht werden, wenn man ausreichend Zeit hat, dem Bewohner zu widmen. Bei uns steht nicht das reine „Versorgungskonzept“ im Fokus- wir leben das „Betreuungskonzept“.
In einer Demenz-Wohngemeinschaft leben 10-12 Senioren. Man kann sich ein Zimmer anmieten und ganz individuell mit eigenen Möbeln und Erinnerungsstücken einrichten – ganz wie in einer herkömmlichen Wohngemeinschaft. Es gibt gemeinschaftliche Räume, die alle Bewohner nutzen können wie z.B. die Küche, den Aufenthaltsraum sowie die Badezimmer. Grundsätzlich können Sie selbst frei bestimmen, was Sie wann tun oder lassen möchten, sei es gemütliches Ausschlafen am Wochenende, im eigenen Zimmer entspannt ein Buch lesen oder fernsehen, auf dem Balkon die Sonne genießen oder im Gemeinschaftsraum zusammen mit den anderen Bewohnern gesellig Kaffee trinken und plaudern. Die Bewohner können sich frei bewegen und ihnen wird niemand Vorschriften machen.
Die Pfleger haben die Möglichkeit die Grundpflege bei den Bewohnern in Ruhe durchzuführen und können so die Bewohner zur Selbstständigkeit anregen oder motivieren. Angehörige und Freunde können jederzeit die Bewohner in der Demenz- Wohngemeinschaft besuchen und für einen Ausflug oder einen Kurzurlaub auch nach Hause holen.
Niemand weiß, ob er in seinem Leben an Demenz erkranken wird. Kann man für sich eine Vorsorge treffen, sobald man die ersten Anzeichen bemerkt, um selbstbestimmt entscheiden zu können, in welcher Form man in so einem Fall leben möchte?
Selbstverständlich kann man sich verschiedene Wohnformen anschauen und sie auch vorab besichtigen. Es gibt nicht nur Demenz-Wohngemeinschaften, auch ganz normale Senioren ohne Erkrankung können in unseren Wohngemeinschaften leben.
Besuchen Sie uns, rufen Sie uns an und schauen Sie sich unsere Demenz- Wohngemeinschaften an. Kontaktieren Sie unseren Regionalleiter oder Ansprechpartner vor Ort und lassen Sie sich unverbindlich beraten. Denn vor Ort können Sie sich am besten ein Bild von unserer Wohngemeinschaft machen. Wenn Sie die zufriedenen Bewohner und Pflegekräfte sehen und einfach nur beobachten, wie wohl sich die Bewohner fühlen und wie gut sie umsorgt werden, werden Sie schnell die angenehme Atmosphäre spüren.
Es besteht die Möglichkeit, dass jeder für sich selbst eine Vorsorgevollmacht schreiben kann, wo man die möglichen Krankheitsbilder benennt und dazu die Entscheidung, wo man mal wohnen möchte oder wo auf gar keinen Fall. Diese lässt man, wenn man ganz sicher gehen will, bei einem Notar beglaubigen.
Das Selbstbestimmungsrecht ist im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung insoweit eingeschränkt, dass der Betroffene beispielsweise keinen Mietvertrag mehr selbst unterschreiben kann oder auch bei der Einnahme von Medikamenten Fehler machen kann. Auch kann er nicht selbst entscheiden, einfach einen Spaziergang alleine zu machen, wenn man weiß, dass er alleine nie mehr zurückfinden würde und er sich so selbst dabei in Gefahr bringen würde.
Aber er kann selbstbestimmend leben, in dem er entscheidet: “Nein, heute möchte ich nicht geduscht werden!” oder “Ich möchte gerne das blaue Hemd anziehen!”
Er entscheidet in seinen Urbedürfnissen zum Beispiel bei der Wahl des Gerichts zu Mittag, anstatt Wasser, trinkt er lieber Saft, das Fenster möchte er zu haben, weil es zieht oder wenn er sich gerne 3 Pullover anziehen mag, weil ihm zu kalt ist. Dann wird sein Wunsch dies zu tun in unseren Demenz- Wohngemeinschaften respektiert.
In einem gewöhnlichen Alten- und Pflegeheim ist der Tagesablauf sehr straff strukturiert, die Pflegekräfte haben dort in der Regel wenig bis gar keine Zeit, sich intensiv um jeden einzelnen Bewohner zu kümmern.
Dahingegen gibt es in unseren Demenz-Wohngemeinschaften einen besseren Personalschlüssel als zum Beispiel in einem klassischen Pflegeheim. Bei uns kümmert sich eine Pflegefachkraft um 5-6 Bewohner, wohingegen im klassischen Pflegeheim eine Pflegekraft mindestens 20 Senioren versorgen muss. Da in einer Demenz-Wohngemeinschaft eine Pflegekraft nur für wenige Bewohner zuständig ist, kann sich deshalb auch viel intensiver um die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen kümmern. Unser festes Team kennt seine Bewohner und die einzelnen Vorlieben, wie zum Beispiel länger zu schlafen oder am Morgen längere Zeit im Bad zu verbringen. Gerade solche Aspekte sind bei Menschen mit einer demenziellen Erkrankung wichtig, denn diese Senioren brauchen eine Betreuung und nicht nur eine Versorgung.
Nein, einen in Stein gemeißelten, vorgeschriebenen Zeitplan gibt es in den Demenz- Wohngemeinschaften nicht. Die Bewohner müssen nicht pünktlich um 8 Uhr Frühstücken. Dies kann immer unterschiedlich erfolgen, vielleicht kommt der letzte Bewohner erst 10 Uhr zum Frühstückstisch. Auch wenn sich ein Bewohner an einem Tag nicht wohl fühlt, um in die Tagespflege zu gehen, wird er von niemandem gezwungen. Er entscheidet dann selbst, ob er an diesem Tag lieber alleine verbringen möchte.
In der Demenz-Wohngemeinschaft kümmert sich das Personal sowohl um das Organisatorische sowie auch um das Essen. Darüber hinaus haben unsere Pflegefachkräfte die Aufgaben der Pflege der Bewohner, die Dokumentation und die individuelle Betreuung der Bewohner, sei es Vorlesen, Zuhören, Spielen, Spazieren gehen.
In den Demenz- Wohngemeinschaften leben Bewohner mit unterschiedlichen Pflegestufen und nicht jeder benötigt gleich viel Aufmerksamkeit und Hilfe durch die Pfleger. Das Verhältnis ist ausgewogen und somit haben die Pflegekräfte genau die Zeit für die Bewohner, die jeder einzelne wirklich braucht.
Die Bewohner der Demenz- Wohngemeinschaften sind nicht alle im gleich vorangeschrittenen Stadium ihrer Erkrankung. Grundsätzlich ist das Verhältnis untereinander so wie auch in einer normalen Wohngemeinschaft, in der Familie oder unter Freunden. Natürlich gehören auch mal kleinere Streitigkeiten dazu. Es wird ganz normal gefeiert, getrauert und gelästert- alles ganz normale Situationen des alltäglichen Lebens unter den Bewohnern und eben diese sind auch wichtig. Die Bewohner versuchen sich gegenseitig im ganz normalen Tagesablauf zu unterstützen, auch mit kleinen Gesten- jeder so, wie er kann.
Über die Demenz-Wohngemeinschaft
Wieso die Entscheidung für eine Demenz-Wohngemeinschaft?
Für viele Menschen kommt die Unterbringung in einem Pflegeheim nicht in Frage. Die Anonymität in einer klassischen Einrichtung und ferner auch die Tatsache, dass das Pflegepersonal fremd und eine hohe Anzahl an Patienten versorgen muss, bereiten Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen oftmals Magenschmerzen.
Des Weiteren bedeutet ein neuer Umzug in ein Pflegeheim immer, dass man seine geliebte gewohnte Umgebung verlassen und seinen Lebensabend in einer Krankenhaus-Atmosphäre verbringen muss.
Demenz-Wohngemeinschaften- eine optimale Lösung
Eine Wohngemeinschaft für Senioren mit Demenz (Demenz- Wohngemeinschaft) ist eine optimale Lösung, wenn man nicht das klassische Altenheim möchte, und auch keine Pflege- sowie Zeitkapazitäten zuhause hat, um einen Angehörigen zu betreuen.
Menschen mit Demenz können leider oft nicht Zuhause gepflegt werden und sind oftmals gezwungen ihr so sehr geliebtes und gewohntes Umfeld zu verlassen. Dies hat zudem die Folge, dass die Betroffenen ihre Familie verlassen und in gewisser Hinsicht ihre gekannte Normalität aufgeben müssen. Der Tagesablauf in einem Altenheim gestaltet sich vollkommen anders als zuhause und stellt aus genau diesem Grund nicht selten eine Überforderung für Menschen mit Demenz dar. Aus diesem Grund haben sich Demenz- Wohngemeinschaften als bestmögliche alternative Lösung bewährt. Denn Demenz- Wohngemeinschaften bieten Bewohnern Geborgenheit, Sicherheit und vor allem ein „Zuhause-Gefühl“ sowie gleichzeitig eine professionelle Pflege, medizinische Versorgung sowie individuelle Betreuung.
Aufbau einer Demenz-Wohngemeinschaft
In einer Demenz- Wohngemeinschaften leben für gewöhnlich 10 bis 12 Bewohner, vorranging Menschen mit Demenz zusammen. Hier finden sie ein neues Zuhause in einer familiären Umgebung und werden zudem von uns, den erfahrenen Pflegekräften, liebevoll betreut. Gleichzeitig wird durch die Normalität aufgrund des stabilen und familiären Umfeldes eine angenehme und warme Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen, die den Bewohnern Stabilität und vor allem Sicherheit gibt. Und besonders diese beiden Faktoren sind bei einer dementiellen Erkrankung essentiell und sollten höchste Berücksichtigung finden. In einem klassischen Pflegeheim lässt sich so eine Struktur gar nicht umsetzen.
Um diese Stabilität und Sicherheit zu untermalen, legen wir in unseren Demenz- Wohngemeinschaften hohen Wert auf die individuelle Gestaltung des Zimmers. Das Zimmer gibt eine Art Gefühl von zuhause und Geborgenheit. Aufgrund der Tatsache, dass Ängste und Unsicherheiten häufig das Gefühlsleben bestimmen, ist dieser Aspekt besonders wichtig. Abgesehen von der Atmosphäre sorgen unsere Betreuer und Pfleger außerdem selbstverständlich für einen für den Bewohner bekannten Tagesablauf, sowie eine bestmögliche Förderung und Versorgung der Bewohner.
Der Wunsch der älteren Menschen ist es: selbstbestimmt und keineswegs alleine und einsam zu leben. Wenn man an Demenz erkrankt ist, wird das Leben schnell zur großen Herausforderung, die gemeistert werden muss. Es muss dann nicht immer ein klassisches Pflege- oder Altenheim sein, wenn sich die Pflege in den eigenen vier Wänden nicht bewerkstelligen lässt. Eine Demenz- Wohngemeinschaften ist hier die optimale Lösung. Und wir als Fachpflegedienst für Demenz stehen mit unserem Knowhow hinter diesem Konzept.
Was müssen Sie über eine Demenz-Wohngemeinschaft wissen?
Sind Mama, Papa, Oma, Opa oder für sie andere wichtige Personen nicht mehr in der Lage, ihr geliebtes Leben allein zu meistern, steckt man als Angehöriger, Freund, Bekannter oder Verwandter in einer Zwickmühle. Gerne möchte man sich um das Familienmitglied kümmern, fragt sich aber berechtigterweise, wie man das alles schaffen kann. Zum einen fehlt es meist an zeitlichen Kapazitäten, aber auch im Hinblick räumliche Kapazitäten und das medizinische Knowhow stößt man schnell an seine Grenzen. Denn in den meisten Fällen benötigen die pflegebedürftigen Familienmitglieder rund um die Uhr Zuwendung, Versorgung und Hilfe. An dieser Stelle ist unser Konzept der Demenz-Wohngemeinschaften definitiv eine Alternative, die in Erwägung gezogen werden sollte.
Was kann man sich eigentlich unter dem Begriff Demenz- Wohngemeinschaft vorstellen?
Im Prinzip eine ist Demenz-Wohngemeinschaft eine Wohngemeinschaft, wie wir Sie aus Studententagen kennengelernt haben: Jeder Mitbewohner hat sein eigenes Zimmer, Küche und Bad werden mit den anderen Bewohnern geteilt. Man kocht zusammen und bewerkstelligt zusammen den gemeinsamen Haushalt. Der kleine, aber feine Unterschied hier ist jedoch, dass in einer Demenz-Wohngemeinschaft alle Bewohner in einem höheren Alter sind, eine dementielle Erkrankung haben und durch uns als Fachpflegedienst rund um die Uhr unterstützt werden.
Was man alleine noch kann, wird hier auch noch allein erledigt. Ob es das Kartoffelschälen, Kochen, Tischdecken oder Aufräumen ist (und das sind nur einige wenige Beispiele) – jeder bringt sich nach seinen persönlichen Möglichkeiten ein. Bei Aufgaben wie der Einkaufsplanung oder der Umsetzung von Ideen zum Tagesablauf zum Beispiel helfen wir, das Team des Fachpflegedienstes. Und auch, wenn man mal keine Lust mitzuhelfen oder nicht mithelfen kann, spielt das keine Rolle. Dafür sind unsere Pflegefachkräfte da und übernehmen die Aufgaben.
Die geschulten Pflegekräfte sind vor Ort und helfen selbstverständlich, wenn Bewohner intensive Pflege benötigen und übernehmen dann die Aufgaben vom Waschen bis zum Essen anreichen. Was also in der häuslichen Pflege von den Angehörigen erwartet wird, übernehmen bei uns in den Demenz-Wohngemeinschaften geschulte und erfahrene Pfleger.
Pflege wie zuhause?
Die Vorteile der 24-Stunden-Betreuung
Eine Demenz-Wohngemeinschaft ist nicht nur eine Unterbringung nach dem “Satt-und-sauber”-Prinzip. Hier geht es vielmehr um einen strukturierten und vor allem selbstbestimmten Tagesablauf. Die Bewohner bestimmen eigenständig, was sie essen möchten, was sie einkaufen, womit sie sich im Tagesablauf beschäftigen möchten und wer welche Aufgabe übernimmt. Jeder Bewohner richtet sich mit seinen vertrauten Möbeln und privaten Gegenständen sein kleines Reich, wie man es gewohnt ist, ein. Denn vor allem Menschen mit Demenz ertragen große Veränderungen sehr schwer. Nimmt man ein Stück Heimat mit in die neue Wohnung, fühlt man sich gleich viel wohler, das sogenannte „Daheim-Gefühl“ bleibt erhalten.
Ein weiterer Vorteil ist zudem, dass die Angehörigen keineswegs ausgeschlossen werden. Die WG-Bewohner und Angehörige treffen mit den Betreuern schriftliche Vereinbarungen, die den Alltag des Bewohners regeln. Damit trägt man für sich und für andere Verantwortung. Dies baut Selbstvertrauen auf und verhindert ein Vereinsamen.
Und ein weiterer essentieller Vorteil ist, dass eine professionelle Versorgung über uns, den Fachpflegedienst gewährleistet ist.
Sind Ihre Angehörige/ Freunde/ Verwandte musikalisch aktiv, kreativ und basteln freudig? Oder sind sie eher still und zurückhaltend, laut oder singen gerne, kochen sie gerne und helfen gerne im Haushalt mit? Schauen Sie sich unsere Demenz-Wohngemeinschaften an und wir garantieren, dass Sie eine WG finden werden, die optimal auf Ihre geliebte Person abgestimmt ist.
Ein Einblick in das Leben der Mitbewohner der Hertener Demenz- Wohngemeinschaft
Herten- unsere Demenz Wohngemeinschaft.
„Sehr schön! Wunderbar! GRANDIOS!“, ruft Gitta das ein und andere Mal und es breitet sich ein Lachen aus. Ihre großen rehbraunen Augen strahlen. Dabei hat die 86-jährige diesen Blick, der nichts mehr hält. Als ob sie alles wüsste und nichts mehr versteht. Oder umgekehrt?
Inges liebe und warme Stimme füllt für einen Augenblick den Raum mit einem wunderschönen Klang. Durch die weit geöffneten Türen gelangen ein paar Sonnenstrahlen hin zum riesigen Wohngemeinschaftstisch, an dem 10 Personen ihren Platz finden- auch mit Rollstuhl, wenn’s sein muss.
Lissi, Brigitta, Lotte, Elfriede, Gitta und Inge sitzen schon am Tisch.
Hedwig, die rastlose Läuferin, dreht ihre Runden durch die langen Flure der Wohngemeinschaft. Unablässig vor sich hin brummend trägt sie zwei, drei sogar vier Bücher behutsam und vorsichtig hierhin und dorthin, verteilt sie auf Tischen, Schränke oder auf den Kommoden oder in den Betten in den Zimmern ihrer Mitbewohner. Und wenn Hedwig das nächste Mal dort vor bei gelaufen kommt, räumt Sie sie wieder an einen anderen Ort an einer anderen Stelle an einem für Sie völlig neuen Ort.
„Die anderen Bewohner stört das meistens nicht“, sagt Pflegerin Susi, die als Pflegefachkraft das Team leitet. „Manche brauchen durchaus einen Rückzugsraum anderen ist es hingegen völlig egal, doch die Grenze zwischen meins und deins und unser verschwimmt immer mehr in diesem Stadium.“
In ihrem früheren Leben war Lotte Schneiderin. Jetzt geht die 94-jährige an Demenz erkrankte in ihr gelebtes Leben zurück, Tag für Tag, Nacht für Nacht, Runde um Runde. Heiter, entrückt und zart wie der schönste Engel, dem der Schalk im Nacken sitzt, zieht sie ihre Kreise in ihrem Rollstuhl.
Lissi liegt noch im Bett, sie soll möchte einfach noch schlafen.
Die 71-jährige Brigitte steht gar nicht mehr gerne auf und bekommt Frühstück, Mittagessen Kaffee und Kuchen deshalb ans Bett gebracht. Denn wenn jemand etwas nicht möchte, dann wird es genauso akzeptiert. Und wenn sie dann doch aufstehen möchte, freuen wir uns alle immer sehr darüber.
Am Ende der Mittagsruhe, gegen halb drei, drei am Nachmittag, wenn alle wieder beisammen am Tisch sitzen, ist Zeit für Kaffee und Kuchen in unserer Hertener Wohngemeinschaft. Was die Bewohner alle gemeinsam haben, ist ein Leben mit Demenz.
Eine Demenz verläuft immer von Person zu Person sehr unterschiedlich. „Die eine Demenz gibt es nicht, nur den einzelnen Menschen und der steht bei uns im Fokus“, erklärt Susi.
Dazu können ein gestörter Tag-Nacht-Rhythmus, ein Bewegungsdrang und andere Ursachen wie Wahrnehmungsstörungen, Zwänge und andere Auffälligkeiten gehören. Alzheimer ist dabei immer die häufigste Form von Demenz. Von der Anfangszeit der Demenz bis zum Tod verstreichen ca. 15 bis 20 Jahre. In der Demenz-Wohngemeinschaft Herten und in vielen anderen Wohngemeinschaften sind Menschen mit Demenz stets herzlich Willkommen.
„Wunderbar, schön großartig“, ruft Lotte einmal mehr ins schweigende Kuchengeschmatze ihrer Mitbewohner. Vielleicht meint sie die schöne ruhige liebevolle Atmosphäre, die gerade herrscht? Den Frühling, den Winter den Herbst, die Sonne oder das Leben an sich? Das jetzt? Vielleicht den dampfenden, sehr gut riechenden Kaffee? Oder den leckeren Schokoladenkuchen mit weichem Kern auf dem Teller, den die Pflegerin gerade schön in kleinen Stückchen teilt? Hedwig findet alle Sachen auf den Tellern und in den Tassen ihrer Mitbewohner essbar und trinkbar und greift kräftig zu. Pflegerin Jenny streicht Hedwig liebevoll über die Wange, nennt sie „meine Süße“ und fasst ihre eigene Kaffeetasse fester. „Was wir tun und machen, ist was völlig anderes“, sagt sie. „Wir legen einen Mantel um die sogenannte Krankheit.“
Es verändert sich etwas…
Bei Hedwig diagnostizierten die Ärzte eine frontotemporale Demenz. Diese ist mit 3% der Erkrankungen eher eine seltene Form der Demenz. Sie verursacht Persönlichkeitsveränderungen und kann sich leider auch in aggressivem Verhalten äußern, in Distanzlosigkeit und Übergriffigkeit- wie ihr Sohn erzählt.
„Meine Mutter war immer eine Erscheinung, sauber, zuverlässig und vor allem wunderschön und selbstbewusst“, sagt er „Auch beruflich als Einzelhandelskauffrau in einem kleinen Tante-Emma-Laden war ihr ein gepflegtes Aussehen wichtig.“ Auf einmal habe sich ihr Verhalten verändert. „Sie achtete immer weniger auf ihr Erscheinungsbild, war sehr unruhig und pampig und immer häufiger fand sie die Worte nicht mehr die sie brauchte“.
Sie Pflege ihren Mann bis zum Grabe. Man dachte es liegt vielleicht an der Trauer. An Demenz wurde gar nicht gedacht. Ihr Zustand wurde immer schlimmer. Hedwig nutzte nur noch einen kleinen Wortschatz- eben die Worte, die sie noch selber fand und durch ihre zunehmende Pampigkeit und mit dem Verlernen normaler Verhaltensstrukturen, fühlte sie sich unverstanden und einsam. Auch in ihrer so sehr bekannten Umgebung fand sie sich immer und immer schlechter zurecht. Und ließ sogar einmal den Herd an. Oder verträumte Sachen, die sie sonst niemals dorthin geräumt hätte.
Ein Leben ohne sein Gedächtnis
Erste Aussetzer, die Vergesslichkeit sowie die Versuche, alles zu vertuschen und dabei immer und immer wieder zu scheitern, stehen am Beginn jeder Demenz. Die Monate vielleicht sogar Jahre gehen dahin. Irgendwann kommt dann genau der Punkt ohne Wiederkehr, die Demenz in ihrem letzten Stadium. Dann leben Menschen mit Demenz ohne ihr Gedächtnis, ohne ihre sonst so vertraute Orientierung. Sie sind auf eine 24-stündige Betreuung angewiesen und annähernd sprachlos, was auch bedeuten kann, in einer ganz eigenen Sprache zu reden, die leider niemand versteht.
Wie auch Brigitte. Mit ihren 71 Jahren ist die ehemalige Krankenschwester die Jüngste in der Wohngemeinschaft. Wenn sie spricht, und das tut sie, wenn sie nicht gerade müde ist, sehr gerne, sehr laut und sehr lange. Dann ahmt sie in Lauten der Stimme ihre verlorene Sprache nach. Das klingt fröhlich und aufgeräumt, auch wenn manchmal kein verständliches Wort darunter rausgekommen ist. Wenn sie liebevoll auf ihren Teddybären einredet wie auf ein trauriges weinerliches verletztes Kind, kann man ahnen und vor allem sehen, dass in der Demenz nicht der ganze Mensch verschwindet.
Den Menschen abholen wo er sich gerade befindet.
„Jeder Mensch, auch wenn er desorientiert und sich verloren fühlt ist, behält seine Weisheit für immer. Es geht hierbei um die Haltung wie um die Art der Kommunikation, die geführt werden. Gespräche reduzieren Stress, Ängste und Zweifel bei Menschen mit Demenz. Kommunikation hat einen heilenden Effekt, weil sie hilft, unterdrückte Gefühle zu äußern.
Der Begriff Demenz kommt in unserem Wortschatz gar nicht vor. „Weil es „ohne Geist“ bedeutet. Die Menschen mit Demenz haben eventuell den Sinn und Zweck für die Zeit verloren, aber sie haben immer ihre eigenen Erinnerungen, in denen sie leben sich zurückziehen und sich wohl fühlen. Deren ihr Gehirn ist intakt, auch ihre innere Weisheit, sie haben ihr eigenes Bild von sich und es geht darum, in die Welt dieser alten Menschen mitfahren zu wollen, sie genau dort abzuholen, wo sie gerade sind. In unserer Gesellschaft verlangen wir immer, dass sich alle Menschen egal ob jung oder alt an die Regeln anpassen, aber das schaffen sie nicht mehr. Die jüngeren lernen es, die älteren vergessen es eben. Deshalb verkriechen sie sich in sich selbst.
Zwischen Tränen und Fröhlichkeit
Es sind die kleinen Dinge, die zwischen Angehörigen und Pflegern so oft zwischen Traurigkeit und Lachen schwanken lassen. Auch in Herten und unseren Demenz Wohngemeinschaften gilt: Wertschätzen, Annehmen, Akzeptieren!
Das sind unsere Leitfäden. Sie bedeuten, dass wir alles ein Stück Weg zusammen gehen, indem man die innere Erlebniswelt des Menschen akzeptiert. „Es gibt für jedes Verhalten eines Bewohners einen Grund, und es ist unsere Pflicht diesen herauszufinden.
Wenn beispielsweise die Sehstärke langsam nachlässt, beginnen Menschen mit Demenz mit dem inneren Auge zu sehen. Und ihre Ohren weiten sich umso mehr. Wenn das Gehör abstumpft, singen und hören Klänge aus der Vergangenheit. Wenn das Gedächtnis nachlässt, greifen sie auf ihre geliebten Erinnerungen zurück.
Schwer zu sagen, was von der Gegenwart, der Außenwelt bei Brigitta ankommt. Ob sie ihre Freundin oder ihre Kinder erkennt, wenn sie zu einem Spaziergang abholt wird?! „Unsere Bewohner haben das, was wir die ,,Schwelle“ nennen, überschritten. Sie haben vergessen, wie sie vorher waren, wo sie jetzt sind und wer sie überhaupt sind.“ Kämen Angehörige zu Besuch, sei aber immer wieder Freude und Glück bei den Bewohnern zu beobachten. Meistens mit einem glänzen in den Augen und ein breites Grinsen. Auch wenn sie vielleicht schon vergessen haben, wo sie diese Person gerade zuordnen soll.
Angehörige müssen lernen loszulassen
„Wenn ich etwas tun kann, dann mache ich es.“ Doch das Wichtigste im Umgang mit Menschen mit Demenz ist es, keine Angst zu haben. Eine große Herausforderung angesichts der Dinge, die Angehörige erleben.
Als Frau R die erste Veränderung bei ihrer geliebten Mutter bemerkte, waren leider schon viele Nervenzellen abgestorben. Die übrig geblieben konnten die Schäden immer weniger ausgleichen. „Es passierten für mich unbegreifliche Dinge, die sie tat, sie begann zum Beispiel Hundehaufen mit Händen wegzuräumen- ohne Beutel mit nackten Händen. Hinzu kamen die ein oder anderen Halluzinationen. Die Mama sah Vögel, die in der Wohnung flogen, die nicht wirklich da waren, hatte Angst vor herunterfallenden Nüssen, weil sie die Menschen erschlagen“.
Frau R. Wollte ihre Mutter am liebsten zu sich nach Hause nehmen, doch mit Blick auf ihre eigene Familie war das unmöglich. Sie musste lernen loszulassen. Der Umzug in die Wohngemeinschaft sei eine abenteuerliche Reise gewesen. „Wir haben so unauffällig wie es nur ging gepackt. Meine Mama ist in Begleitung einer Freundin solange Spazieren gewesen. Mit etwas Vorlauf und zwei herausgezögerten Stunden, die der Spaziergang dauerte, gelang es Frau R. das Zimmer ihrer Mama fast so wie zuhause in der Wohngemeinschaft wiederaufzubauen. Das Zimmer soll immer ein daheim Gefühl geben. Ein Rückzugsraum sein. Daheim sein.
Lissi lebt nun seit einigen Jahren in mitten ihrer eigenen Möbel. An den Wänden hängen die schönsten Familienfotos neben ihren selbstgemalten Bildern und Ölgemälden. „Das tut ihr gut und beruhigt sie, sie fühlt sich zuhause “ Sie ist sehr dankbar, dass ihre Mama in dieser Demenz Wohngemeinschaft einen Platz gefunden hat. „Hier wird auch mit noch so vielen Dramen positiv umgegangen. Auch als Angehörige fühle ich mich gut integriert“, sagt sie. Die Familien brauchen ebenfalls Unterstützungen denn, ihre Belastung ist immens. „Den Angehörigen muss man vieles verzeihen. Sie erleben leider den Abbau ihrer Liebsten. Das fällt sehr schwer. Die Rollen vertauschen sich. Die starke, sonst so gewachsene Frau entwickelt sich zu einem kleinen Kind zurück. Manchmal entstehen die Ängste, selbst so zu erkranken. Manchmal sind sie bis an ihre Grenzen und darüber hinaus gegangen, wenn sie zuvor die Mutter oder den Vater zuhause gepflegt und versorgt haben.“
Zeitdruck wird hier in der Wohngemeinschaft keine Rolle spielen, das ist auch ein großen Anliegen unseres Fachpflegedienstes, der neben der Wohngemeinschaft in Herten weitere Demenz-Wohngemeinschaften in der Umgebung unterhält. Um die 10 Bewohner der WG kümmert sich ein 2 Schichten Dienst mit ausgebildeten und qualifizierten Pflegefachkräften.
Mit der Hand in der Tasche Pflege: Das heißt, dass alles, was die Bewohner noch selbst tun können, auch selbst tun sollen. Damit sie ihre noch erhaltenen Fähigkeiten solange behalten und ausüben, wie sie es noch können. Haare bürsten, Gesicht waschen, Körperpflege: Es dauert zwar länger, aber wenn es immer und immer wieder auch geübt wird, oder vielleicht neu erlernt, ist es besser. Denn sonst verschwindet die Fähigkeit und man verlernt es sehr schnell. Und so behält der Mensch mit Demenz seine eigene Würde. Auch der große Freiraum spielt in der Wohngemeinschaft eine sehr große Rolle. Zum Waschen gezwungen wird hier niemand. Der Tag hat 24 Stunden, da kann man es in einem anderen Moment noch mal versuchen und wenn sie es an diesem Tag eben gar nicht wollen. Dann ist das eben so.“
Ein Stück leben
Ruhe, Harmonie, Liebe und ein Stück Gelassenheit: Das ist genau das, was die Bewohner am meisten benötigen. Hinzu kommt die Orientierung, die Sicherheit und die Geborgenheit in einem Zusammenleben. Und, natürlich die Magie der Musik und des Singens. Morgens gibt es schon ein fröhliches Singen danach hören wir deutschen Schläger. Und abends sitzen wir gemeinsam vor dem Fernseher und schauen einen schönen Film. Auch das gehört zur Validation: das “Ich“ zu pflegen. Sich zu berühren, das miteinander singen – genau das schafft Vertrauen.
Keine Belehrungen. Zielstrebig steuert die Pflegerin auf das Zimmer von Käthe zu, die am Kaffeetisch im Gemeinschaftsraum noch fehlt. „Käthe, muss ich mir Sorgen machen?“, ruft sie fröhlich, als sie das Zimmer betritt. „Ich muss jetzt nach Hause gehen, weil mein Mann mit dem Essen auf mich wartet“, sagt die 86-Jährige mit großem vollem Ernst.
Es ist die Stimme eines kleinen Kindes. Käthe ist sehr weit weg und die Pflegerin versucht erst gar nicht sie aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu locken. Sie hilft Käthe vorsichtig beim Aufstehen und lässt sie langsam im Rollstuhl Platz nehmen. Dann fährt sie ihr vorsichtig mit einem Kamm durch die zerzausten Haare, die wie Federn von Käthe ihr Kopf abstehen.
Das ist der Moment. Hedwig hat die Gunst der Stunde erkannt und sich Kaffeetasse von Käthe ergattert. Sie trinkt in langen Schlucken, setzt dann die Tasse ab und strahlt. Wunderbar! Wunderbar! Wunderbar!
Demenz ein Rätsel unter den Krankheiten.
Der Tagesablauf in einer Demenz Wohngemeinschaft wird hier im Folgenden zusammengefasst, um insbesondere den Angehörigen und Außenstehenden einen Einblick in den Tag in einer Demenz Wohngemeinschaft zu geben.
Der Tagdienst startet um 8 Uhr morgens und endet um 20 Uhr abends.
Morgens stehen vier wichtige Blöcke in der Demenz Wohngemeinschaft im Vordergrund: die große Grundpflege der Bewohner, die Pflege der Bewohnerzimmer, das Frühstück sowie die Medikamentengabe.
Große Grundpflege der Bewohner
Je nach Bedürfnis des Bewohners sollte jeder Bewohner täglich duschen. Falls der Bewohner jedoch keine Dusche wünscht, erfolgt eine tägliche Grundpflege am Waschbecken. Es wird Wert daraufgelegt, dass Bewohner täglich saubere und frische Kleidung anziehen. Beim Anziehen wird der Bewohner miteinbezogen und darf die gewünschte Kleidung auswählen. D.h. wenn Klaus lieber ein Hemd anziehen will, kann er dies gerne tun und wenn Hildegart Lust hat sich dienstags schick zu machen, kann sie das natürlich gerne machen.
Auch bettlägerige Bewohner werden selbstverständlich täglich gewaschen und erhalten frische Kleidung.
Zur Morgenroutine in der Demenz Wohngemeinschaft gehören darüber hinaus der Toilettengang, die Mundpflege und Zahnreinigung sowie individuelle Bedürfnisse des Bewohners wie z.B. Haare kämmen, rasieren.
Pflege der Bewohnerzimmer
Die Betten der Bewohner werden an den, von der Teamleitung, vorgegebenen Tagen frisch bezogen. Jeden Tag werden die Zimmer in der Demenz Wohngemeinschaft aufgeräumt, die verschmutzte Wäsche eingesammelt und in den Wäschekorb gelegt sowie die Fenster geöffnet und gelüftet. Zwei Mal wöchentlich werden die Zimmer der Bewohner gewischt.
Frühstück
Die Frühstückszeit ist von 8 bis 10 Uhr morgens.
Hierbei wird der Tisch gedeckt. Nach Fähigkeiten und Motivation der Bewohner werden die Bewohner beim Tisch decken miteinbezogen. Die Bewohner werden von den Betreuern zum Frühstückstisch begleitet und man achtet auf individuelle Vorlieben des Bewohners (z.B. Anne mag Rührei und Karl liebt Erdbeermarmelade). Frischen Kaffee und Saft gibt es für die Bewohner immer.
Die kognitiven Fähigkeiten und Selbstständigkeit werden gefördert, indem Bewohner die Möglichkeit haben sich ihre Brote/ Brötchen selbst zu schmieren. Für diejenigen, die nicht selbstständig dazu in der Lage sind, erledigen das die Betreuer für einen.
Beim Frühstück sind die Pflegefachkräfte stets anwesend, setzen sich zu den Bewohnern an den Frühstückstisch, führen Gespräche und sind für die Bewohner da. Beim Abräumen werden die Bewohner miteinbezogen, sofern sie können. Und wenn sie nicht können oder wollen, ist es auch vollkommen in Ordnung. Dann übernehmen das die Betreuer.
Gegen 12 – 13 Uhr gibt es Mittagessen in der Demenz Wohngemeinschaft. Nach Fähigkeiten und Motivation der Bewohner werden auch hier die Bewohner in die Vorbereitung der Mahlzeit einbezogen. Es werden konkrete Aufgaben, wie z.B. Kartoffeln schälen, Tisch decken, Salat zubereiten, etc. verteilt. Jeder so wie er kann und wie er möchte.
Das Mittagessen findet gemeinsam statt. Man sitzt in der Runde beieinander, geniesst das leckere Essen und plaudert ein wenig.
Ebenso wie beim Frühstück werden die Bewohner beim Abräumen mit einbezogen, sofern sie können und mögen.
Nach dem Mittagessen stehen die aktive Betreuung und Förderung der kognitiven Fähigkeiten im Vordergrund.
Hier wird in der Demenz Wohngemeinschaft gemeinsam gesungen, getanzt, Spiele gespielt, Gymnastikübungen oder Gedächtnistrainingsübungen ausgeführt. Es wird das gemacht wozu die Bewohner Lust haben und wobei Sie sich gut fühlen. Und es muss auf keiner aktiv mitmachen. Beispielsweise hört sich Edeltraud 5 Tage hintereinander das neue Lied der Bewohner an bevor sie sich traut am 6. Tag mitzusingen.
Bei schönem Wetter wird ein Spaziergang unternommen. In dieser Zeit widmen sich die Pflegefachkräfte voll und ganz der Unterhaltung der Bewohner. Der Kreativität und Fantasie sind keine Grenzen gesetzt- Priorität ist das, worauf die Bewohner Lust haben.
Wenn die Bewohner nach dem Essen versorgt sind und gegebenenfalls einen Mittagsschlaf machen, Besuch haben, oder anderweitig beschäftigt sind, ist reichlich Zeit um die Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen in den Leistungsnachweisen zu tätigen.
In der Zeit von 15 Uhr – 15.30 Uhr wird Kaffee und Kuchen oder eine andere Art von Nachspeise serviert. Wie auch beim Frühstück und beim Mittagessen werden die Bewohner hier auch mit einbezogen. Diejenigen, die Hilfestellung benötigen, werden von den Pflegefachkräften unterstützt. Diese Zeit wird besonders gerne für Gespräche genutzt, insbesondere um den Tag zu reflektieren.
In der Zeit von 18 Uhr – 19 Uhr gibt es Abendessen. Danach erfolgt bei Bedarf die kleine Grundpflege. Falls der Bewohner bereits müde ist, oder Hilfestellung bei der abendlichen Körperpflege wünscht, wird dabei unterstützt. Eine kleine Grundpflege wird in jedem Fall vor dem zu Bett gehen durchgeführt.
Der Nachtdienst startet um 20 Uhr abends und endet um 8 Uhr morgens.
Die Bewohner werden bis zur Nachtruhe betreut. Man schaut gemeinsam etwas fern, führt Gespräche, trinkt warme Milch oder einen Tee und lässt den Tag ruhig ausklingen. Gemütlich auf der Couch im Wohnzimmer, bei einem Brettspiel am Tisch oder einfach mit einem guten Buch, was vorgelesen wird.
Wenn die Bewohner im Bett sind, werden die Wäschekörbe geleert, die Wäsche gewaschen und getrocknet. Die Badezimmer und sanitären Anlagen werden gereinigt und desinfiziert und ebenso die Gemeinschaftsbereiche der Bewohner.
Neben den täglichen Aufgaben gibt es auch Wochenaufgaben in der Demenz Wohngemeinschaft.
Jeden Sonntag wird ein Beschäftigungsplan erstellt.
Am Wochenende wird auch ein Speiseplan erstellt. Dieser ist eine ganze Woche, d.h. von Dienstag bis Montag gültig. Die Bewohner haben natürlich Mitspracherecht und äußern ihre Wünsche. Der Großeinkauf dafür erfolgt am Montagnachmittag. Kleinere Einkäufe werden zwischendurch in kleinen Gruppen mit den Bewohnern erledigt.